Zwenkau – Neuseenclassics

Geschrieben von Dennis Rössl am

Erster Podestplatz in der Teamwertung des German Cycling Cup

Nach den Strapazen des letzten Wochenendes in Schleiz fanden wir uns nun in Zwenkau bei Leipzig mit dem Ziel, unseren vierten Platz in der Teamwertung zu bestätigen, wieder. Wir waren optimistisch, dass dies gelingen würde, denn die Neuseenclassics beschreiben sich selbst als ein flaches Rennen, wo sich Sprinter und Endkampfspezialisten gut in Szene setzen können. Einige unserer Fahrer stellen sich immer noch auf die recht harten Strecken des GCC ein, so dass diesmal die Chance, dass sich fast alle Fahrer im ersten Feld halten können, größer als bei den anderen Rennen schien.

In der Anfangsphase des Rennens musste diese Annahme beinahe verworfen werden, denn drei Fahrer schlossen erst nach großer Kraftanstrengung in das erste Feld auf, welches sich, wie bei den Neuseenclassics üblich, nach dem Start mit sehr hoher Geschwindigkeit auf die Strecke begeben hatte. Bevor es aber auf die schmalen Straßen um die Leipziger Seen ging, waren alle im ersten Hauptfeld versammelt.

Besonders Bombe, aber auch Paul und Matze versuchten von Anfang an, sich in der absoluten Spitze zu behaupten, um sich aus gefährlichen Situationen herauszuhalten und auf frühe Vorstöße zu reagieren. Nachdem Matze und Paul mehrmals an kleineren Fluchtversuchen beteiligt waren, gelang es schließlich Enno, sich durch eine beherzte Nachfahrt in einer beständigeren Gruppe zu positionieren. Die Gruppe fuhr ca. 200m heraus, bis nach 10km das Feld wieder aufschloss. Danach galt es die schnelle Abfahrten von Grimma nach Bahren auf dem Weg zum einzigen richtigen Berg der Strecke, dem sogenannten "Döbener Waldberg", zu passieren.

Auf dieser Abfahrt hieß es, sich möglichst weit vorne zu halten, um nicht schon mit Rückstand in den Berg zu fahren. Marco, Paul und Matze gelang dies, so dass wir in der darauffolgende Rennpassage halbwegs gut in den vorderen Gruppen des immer wieder zerrissenen Hauptfeldes vertreten waren. Aber auch in den um Anschluss ringenden Gruppen kämpften unsere Fahrer. Letztlich behaupteten sich 5 Storck-Fahrer im wiedervereinten Feld; nicht jedes Team war zu diesem Zeitpunkt noch so vollzählig. Mit etwas Abstand zum Hauptfeld sicherten Dennis, der noch von seinem Sturz in Schleiz lädiert war sowie Enno, der viel Kraft in der ersten Fluchtgruppe gelassen hatte, die Mannschaftsleistung ab.

In der sich bei ca. km 70 gebildeten vierköpfigen Spitzengruppe waren wir leider nicht beteiligt. Diese Situation teilten wir mit etlichen der anderen Teams, bei wo auch die stärkeren Fahrer nicht mehr ausreichend Kraft zu haben schienen, der Rennentscheidung etwas entgegen zu setzen. Zwei Fahrer fielen aus der Spitze später wieder in das Feld zurück, so dass die zwei Verbliebenen den Vorsprung bis ins Ziel halten konnten. Eine Leistung, die großen Respekt verdient, denn das Tempo im Feld lag in der letzte Rennstunde bei gutem Rückenwind bei selten unter 50km/h.

5km vor dem Ziel wagte Marco bei enorm hohem Tempo noch einen Ausreisversuch; eine Aktion, die sich ansonsten keiner mehr zugetraut hatte. Die letzten Kilometer waren sehr unruhig, da immer wieder langsamere Fahrergruppen des 70km Rennens überholt wurden. Diese wiederum waren überrascht, sich im Finale eines anderen Rennens wiederzufinden. Das Ganze gipfelte darin, dass vor der letzten Rechtskurve ca. 1km vor dem Ziel ein größeres Feld von gut 100 Fahrern überholt werden musste. Diese Fahrer spurteten ebenfalls ihrem Ziel entgegen, so dass es zahlreiche Behinderungen gab und kaum einer noch den Überblick hatte, an genau welcher Position er sich befand. Im ganzen Trubel fand sich Prüfi am besten zurecht und konnte einen tollen 14. Platz erkämpfen. Er hat damit seinen Kampfwillen und seine Erfahrung eindrucksvoll unter Beweis gestellt, denn er konnte sich am Ende noch am meisten steigern. Die weiteren vier Fahrer aus dem Hauptfeld passierten kurz danach das Ziel, so dass sich am Ende fünf Fahrer unseres Teams ganz weit vorn platzieren konnten!

Dieser Einsatz wurde belohnt, denn wir bestätigten nicht nur den guten vierten Platz von Schleiz, sondern waren am Ende das drittbeste Team des Tages. Dies feierten wir vor der Abreise noch mit ein paar Bier auf der Zwenkauer Festwiese.

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