Velothon Stockholm

Geschrieben von Dennis Rössl am

Eindrücke aus Stockholm - der erste „Velothon“-Skandinavien-Sieger kommt vom „RadMitte Strassenteam“
Das Leben einer Fahrerfrau ist manches Mal nicht so einfach. Da liegen haufenweise grüner Sachen im Haus herum, das Fahrrad bekommt ein eigenes Zimmer (man ist ja schon froh, wenn es nicht in der Bettritze liegt), der Teamleiter schläft öfter gemeinsam mit dem Partner in fremden Betten, als man selbst und sämtliche Freizeitaktivitäten werden rund um Training und Rennen organisiert. Da freut man sich, wenn Veranstaltungen in spannenden Städten in den Rennkalender aufgenommen werden. „Paris und Schweden. Ein Kurztrip dahin…“: damit lieg ich Enno seit Jahren in den Ohren. Jetzt war sie gekommen, die Chance Stockholm zu sehen, denn am 13.09.2015 sollte er stattfinden – der erste „Velothon“ in Skandinavien.
Wir waren schon beim Überflug der Scheren und beim Anflug auf Stockholm fasziniert von diesem wunderschönen Land. Der Stadtbummel am Samstag wurde nur gebremst durch die Sorge, Ennos Beine könnten am Sonntag zu schwer werden, sonst hätten wir uns wahrscheinlich noch stundenlang, immer am Wasser langspazierend, die tolle Stadt angeschaut und das entspannte Flair eingesogen. Schon beim Abholen der Nummer, was mit einer Stunde Wartezeit verbunden war, merkten wir, dass die Schweden „irgendwie anders ticken“. Da gibt es keine Gemaule und Gemurre. Man steht einfach geduldig in der Schlange und unterhält sich. Diese Entspannung sprang sofort auf uns über – gar nicht so einfach bei einem rastlosen Menschen, wie Enno.
Sonntag früh ging es dann an den Start der 70 km, die ca. 700 Höhenmeter für die ca. 1.000 Starter bereit hielten. Bei der Aufstellung in Startblock A kam uns gleich ein bekanntes deutsches Trikot entgegen. Es war ein hoch motivierter und bestens gelaunter Torsten Lange vom „Team Drinkuth-Multipower“ mit seiner Frau, im Schlepptau hatten sie Wolfgang Schaf von „challenge-Magazin.com“. Wir freuten uns „wie Bolle“, uns zu sehen und Enno und er beschlossen die Runde gemeinsam anzugehen. Nach fünf neutralisierten Kilometern durch die Altstadt wurde das Rennen eröffnet. Gleich von Beginn an herrschte ein hohes Tempo vor. Der starke Wind tat sein Übriges, so dass sich das Feld schnell auseinander zog. Nach 15 km hatte sich bereits eine 15-Mann-Gruppe vom Hauptfeld abgespalten. Nach Kilometer 35 setzten 3 Fahrer die entscheidende Attacke. Neben zwei Schweden war Enno mit dabei. So ging es die zweite Rennhälfte zurück in Richtung Stockholmer Innenstadt. Dort wurde das Feld von hunderten begeisterten Zuschauern empfangen. Gänsehaut pur. Am Ende konnten die Schweden ihren Heimvorteil nicht nutzen. Enno setzte sich kurz vor dem Ziel im Sprint durch und fuhr den ersten Stockholmer „Velothon“-Sieg souverän ein.
Eine tollte Veranstaltung mit einer wunderbaren Strecke, super Atmosphäre und großartigen Begegnungen.
Danke an Wolfgang Schaaf vom Challenge Magazin für die schönen Fotos!

Zum Ergebnis

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